Lesung zum „Hieronymus-Tag“

Montag, 29. September 2014, 20.00 |

Jack schafft 1894 den Sprung aus den Slums in die Villen des britischen Hochadels, man raucht Opiumzigaretten und feiert griechische Orgien. Eines Tages trifft er Oscar Wilde, der in der Liebe zum Schmutz den Sinn des Lebens erkennt. Als Wilde zu Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt wird, sind diese unbeschwerten Zeiten für viele Jahre vorbei. 1954 erlebt Colin den Höhepunkt der Hexenjagd gegen Sittenstrolche; schon die Eltern haben ihn gelehrt, menschliche Nähe möglichst zu vermeiden. Freiheit findet er nur in der Malerei. 1986 schließlich kommt David aus der Provinz nach London. Ihm geht es vor allem um eins: auf keinen Fall so zu werden wie die andern, in der Masse unterzutauchen und jeden Rest von Persönlichkeit abzustreifen.
Alle drei glauben, ihr Leben im Griff zu haben, doch am Ende erwischt sie die Liebe. Auf den Trümmern ihrer Existenz versuchen sie, einen neuen Anfang zu finden. Jonathan Kemp lässt die Weltanschauungen dieser drei Menschen aufeinanderprallen; herausgekommen ist eine hochdramatische Geschichte voll großer Gefühle. Als Reise durch ein Jahrhundert Londoner Geschichte wechselt der Roman immer wieder die Zeitebenen und damit auch den sprachlichen Tonfall, der zwischen hartem Cockney, verklemmter Wohlanständigkeit und heutigem Jargon hin und her pendelt.

Joachim Bartholomae ist seit 1985 erst Buchhändler, dann Verleger bei Männerschwarm in Hamburg. Londoner Triptychon ist seine achte literarische Übersetzung. 2013 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Hamburger Kulturbehörde ausgezeichnet.

Mehr zu Buch und Übersetzter finden Sie auf der Seite des Verlages: http://www.maennerschwarm.de/Verlag/htdocs/londoner_triptychon.html

Was ist der Hieronymus-Tag? Am 30. September ist Hieronymus-Tag. Und weil Hieronymus der Schutzpatron der Übersetzer ist, finden an den Tagen um den 30. herum lauter Veranstaltungen von und mit Übersetzern statt.

Buchladen Männerschwarm
Lange Reihe 102
Hamburg

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